Kurzfilmtage im Teppichhaus Trithemius

Seit einiger Zeit läuft auf dem Blog des Teppichhäuslers Trihemius die wunderbare Kurzfilmreihe
Ethnologie des Alltags
Sogar mir als Internetkater wurde die Ehre zuteil, einen Beitrag einreichen zu dürfen:

Ein Kater steigt um.

Ausgerüstet mit einer Camera und mit dem untrüglichen Instinkt des Katzenwesens gelingt es dem wackeren Murr, ein wahres Dokumentarfilm-Meisterstück auf den Chip zu bannen.

Dieser Kurzfilm namens „Heinrich“ bietet einen wunderbar subtil inszenierten Einblick in das Aus-, Um- und (Quer-)Einsteiger-Millieu. Es handelt sich hier um eine Studie des Alltags in den Öffis, am Ring- und U-Bahnhof Westhafen in Moabit. Auf eindrucksvolle Weise wird quasi en passant belegt, wie tief und unausweichlich die Literatur in unser aller Leben eingreift, wenn wir nur einen Blick dafür haben wollten.

Unglaublich, wie da in einem Snackautomaten ein literarischer Leckerbissen zwischen Keksen und Gummibärchen auf das lesehungrige Publikum harrt (1,-€). Und dann taucht da im U-Bahnschacht ein auf rohe Weise beschädigter Heine(text) auf… Wo soll das denn nur alles hinführen!?

Für eine kleine Nebenrolle konnte ein waschechter Gullydeckel verpflichtet werden.

Hier noch ein paar Hinweise zum Kurzfilm „Heinrich“:

Bücherautomaten /
Automatenbücher aus dem SuKultur Verlag

„Sex und Kotze“, dieser Name verbirgt sich hinter dem Kürzel „SuK“ im Verlagsnamen. Mehr Informationen zum Thema:

– http://www.berlinerzimmer.de/eliteratur/literatur_automat.htm
– http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,467211,00.html
– http://www.satt.org/sukultur/automaten/index.html
– http://www.satt.org/neu.html
– http://www.satt.org/literatur/04_02_sukultur-im-automat.html

————

Zum kaputten U-Bahntext:

„Hier in Frankreich ist mir gleich nach meiner Ankunft in Paris mein
deutscher Name „Heinrich“ in „Henri“ übersetzt worden …. Auch den Namen „Henri Heine“ haben sie (die Franzosen) nie recht aussprechen können, bei den meisten heiße ich Mr. Enri Enn; von vielen, wird dieses in ein Enrienne zusammengezogen, und einige nannten mich Mr. Un rien.“
(HeinrichHeine, Memoiren)

– http://www.arte.tv/de/Kultur-entdecken/Heinrich-Heine/1117262.html

————

Zum S- und U-Bahnhof Westhafen:

– http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Berlin_Westhafen

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Kommentare zu Kurzfilmtage im Teppichhaus Trithemius

  1. BlackLily sagt:

    oh wie schön! dieser text hat mich auch regelmäßig amüsiert, wenn ich am westhafen zwischen ringbahn und u9 (her-)umgestiegen bin. ich glaub inwzischen kann ich ihn (ohne auf bestehende sprachkenntnisse zurückgreifen zu können) sogar auf französisch. auswendig!

    da bekomme ich direkt heimweh nach moabit…

  2. DocTotte sagt:

    Sag mal, hast Du den waghalsigen Treppenstunt selbst gemacht oder konntest Du dafür einen Profi gewinnen? 🙂

  3. Anonym sagt:

    Hallo Du?

    Vielleicht Lust mit FeenMond zur Lesung zu kommen?

    Würde mich freuen 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert